Die Kandidaten zur GKR-Wahl stellen sich vor

Friedhelm Pörner · Ich bin Anfang Vierzig und lebe seit 15 Jahren hier im Kiez – zusammen mit meiner Frau, inzwischen zwei Töchtern und einer Katze. Ich arbeite mit Kindern und Jugendlichen im Freizeit- und Erholungszentrum FEZ (Wuhlheide) und bin außerdem Fachmann für Videoproduktion.

Seit sechs Jahren bin ich Teil des Gemeindekirchenrats. Als mich Pfarrerin Krötke damals fragte, ob ich mich zur Wahl stellen würde, wusste ich noch kaum, was das eigentlich bedeutet. Viele Sitzungen später, nach zahlreichen Beschlüssen und Diskussionen über die großen und kleinen Themen der Gemeinde, bin ich – hoffe ich – um einiges schlauer.

In dieser Zeit ist einiges passiert. Wir haben unseren Kindergarten an einen externen Träger abgegeben. Frau Krötke ging, Herr Thies kam in unsere Gemeinde. Die Pfarrwohnung wurde wieder ihrem ursprünglichen Zweck zugeführt. Wir haben uns bemüht, dass das Gemeindeleben in Zeiten von Lockdowns und Einschränkungen – so gut wie eben möglich – weitergehen kann. Wir haben unsere Zusammenarbeit mit der Gemeinde Nordend beendet und haben angefangen, mehr mit unseren Nachbarn in Alt-Pankow zu kooperieren.

Mit der aktuellen Wahl wird der GKR außerdem komplett ausgetauscht sein  gegenüber damals, als ich begonnen habe. Wir leben in bewegten Zeiten und die Herausforderungen werden vermutlich nicht weniger werden. Zudem stellen sich grundlegende Fragen, wo es mit der Gemeinde hingehen soll. Brauchen wir mehr klassische Gemeindearbeit – oder sind unsere Stärke  eher flexible, projektbezogenen Gruppen?

Ich bin gerne ein Teamplayer. Die Zusammenarbeit in unserem GKR empfinde ich als angenehm und produktiv. Ich hoffe, dass ich in den vergangenen Jahren mit meinen Beobachtungen und Einwänden, mit der technischen Unterstützung (Krippenspiele, Online-Gottesdienste) und der Arbeit in verschiedenen Gruppen (z.B. Kinder- und Jugendausschuss) einen Beitrag zum Gemeindeleben leisten konnte – und würde dies gern fortsetzen.

Klaus Sennholz · Was hat sich verändert, seit ich mich vor drei Jahren hier das erste Mal vorgestellt habe, was ist geblieben? Damals war ich noch nicht ganz siebzig, jetzt bin ich knapp darüber. Unsere Enkelkinder hier in Berlin leben immer noch direkt um die Ecke, in Hamburg ist ein zweites Enkelkind dazu gekommen. Das Leben in Pankow fühlt sich nicht mehr wie ein großes Abenteuer an, ist vielmehr unser Alltag geworden, was ja auch so gedacht war. Das Lutherhaus gehört immer noch zu unserer direkten Nachbarschaft, aber jetzt wohnt (wie es sich gehört) der Pfarrer mit seiner Familie drin. Und in unserer Kirchgengemeinde will ich nicht mehr heimisch werden, sondern bin es längst.

So manches hat sich auch in unserer Gemeinde verändert, aber das muss hier nicht im Einzelnen erwähnt werden, es war nicht zu übersehen. Ich denke, dass die Kirchen, auch die evangelische, und ihre Gemeinden, auch unsere, in den nächsten Jahrzehnten einigen Herausforderungen entgegen gehen. Da ist auch jetzt schon etwas Weitsicht wichtig, sowohl in den Leitungen der Kirchen als auch in den Leitungen der Gemeinden. Und was unsere angeht, möchte ich weiterhin gern meinen Beitrag leisten. Dabei ist sicher Augenmaß geboten, damit die Gemeinde Heimat bleibt für die einen und Heimat werden kann für andere. Kein so leichtes Unterfangen bei einer Altersspanne, die beinahe ein Jahrhundert umfasst – von den vielen unterschiedlichen Lebensgeschichten ganz zu schweigen. Umso mehr möchte ich sehr gern weiterhin daran mitwirken.

Sehr wichtig ist mir auch, und da bin ich nicht der Einzige im GKR, dass unsere Gemeinde mit ihrem Gemeindehaus mitten im Kiez stärker wahrgenommen wird von der Nachbarschaft. Ich freue ich mich zum Beispiel im sonntäglichen Gottesdienst nicht nur über alle vertrauten Gesichter, sondern immer auch, wenn da ein neues drunter ist. So möchte ich zusammen mit den anderen Ältesten im GKR neben viel Routine auch das voranbringen.

Da wir gerade beim Punkt ›Routine‹ sind – in meiner schriftlichen Vorstellung vor drei Jahren habe ich angedeutet, was ich gern möchte: »Mit Gleichgesinnten (…) neben der unerlässlichen Routinearbeit auch neue Ideen erproben und Antworten auf neue – und alte – Fragen finden.« Das gilt ganz genau so immer noch und ich will gerne einräumen: Bei aller Bereitschaft, unserer Gemeinde – und übrigens auch ihrem Pfarrer – auf diese Weise zu dienen, wenn mir solche Teamarbeit nicht grundsätzlich Spaß machte, würde ich mich um dieses Ältestenamt wahrscheinlich nicht bemühen.

Mein Name ist Detlev Wilke · Ich wohne seit sieben Jahren in der Görschstraße in Pankow. Der Gemeinde und dem Lutherhaus bin ich seither verbunden.  Meine Töchter haben hier den Konfirmandenunterricht besucht und sich in der Jungen Gemeinde engagiert. Ich besuche regelmäßig den Gottesdienst und bin in den letzten Jahren auch immer mal wieder als Lektor tätig. Seit 2016 bin ich Mitglied im Gemeindekirchenrat und seit ca. zwei Jahren dessen Vorsitzender. Vieles ist derzeit im Umbruch. Mir ist es dabei wichtig, dass unsere Gemeinde bei den notwendigen Veränderungen ihre Identität nicht verliert. Mit unseren etwa 1400 Mitgliedern sind wir eine vielseitige Gemeinde, die dabei ist, ihr Profil zu schärfen, dabei auch nach neuen Wegen sucht und Neues ausprobiert, um Gottesdienste und Gemeindeleben für alle Altersgruppen attraktiver zu gestalten.  Neben der Gemeinde, benötigt auch unser Lutherhaus dringend der Fürsorge und Pflege. Auch hier stehen in den kommenden Jahren notwendige Maßnahmen an, damit wir auch in Zukunft als lebendige Gemeinde in der Pradelstraße aktiv sein können. 

Ich würde mich gerne auch in den kommenden drei Jahren im Gemeindekirchenrat der Martin-Luther-Gemeinde Pankow engagieren, bereits Begonnenes weiterentwickeln und das Meine dazu tun, dass wir als Gemeinde unseren festen Platz im christlichen Leben in Pankow finden und ausfüllen.

Michael Wurm · Ich bin Michael Wurm, 42 Jahre. Nach Stationen in Bochum, Köln und Koblenz wohne ich seit knapp zwei Jahren mit meinem Partner hier im Bezirk Pankow. Als Neuzugezogener habe ich hier in der Martin-Luther-Gemeinde Menschen getroffen, die mich von Anfang an willkommen geheißen haben. Die Offenheit und Freundlichkeit der Gemeinde haben mich sehr berührt und motivieren mich, mich im GKR zu engagieren. Daher sind das auch meine Themen: Eine Gemeinde mitten im Kiez, die bei den Menschen ist mit ihren Hoffnungen, Sorgen und ihren Fragen nach Gott. Eine Gemeinde, in der alle Menschen willkommen sind unabhängig von Alter, Einkommen oder Bildungshintergrund. Eine Gemeinde, die damit weit nach außen sichtbar ist. 

Für das Engagement im GKR bringe ich meine Erfahrung als Presbyter (wie das Amt dort heißt) in der evangelischen Kirche Köln mit. Mit meinem beruflichen Hintergrund in den Sozialwissenschaften und im Medizinmanagement bin ich seit vielen Jahren im Sozialbereich tätig. Hier begleite ich Gremien in kreativen und in strukturierten Arbeitsphasen. Ich plane Projekte und führe diese durch. Das alles ist ein gutes Handwerkszeug, um gemeinsam im GKR daran zu arbeiten, dass die Gemeinde ruhig und sicher durch die nächsten Jahre kommt. Auf uns warten viele Herausforderungen wie die steigenden Energiepreise, die bauliche Substanz des Lutherhauses, die Folgen des Kriegs in der Ukraine, die immer heißeren Sommer als Konsequenz des Klimawandels. Hier braucht es Ideen und Konzepte, wie wir damit umgehen können – damit wir weiterhin das sein können, was wir sind: Eine Gemeinde, die offen ist für alle Menschen.

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