Das Lutherhaus in der Pradelstraße

Eine Grenzgemeinde

Das Lutherhaus wurde am 5. März 1930 als dritte Predigtstätte in Pankow eingeweiht. Der schlichte Klinkerbau steht heute unter Denkmalschutz. Entworfen hat ihn der Architekt Rudolf Klante. Von ihm stammen ein ähnliches Gebäude in der Florapromenade und der Erweiterungsbau des Pankower Rathauses. Das Lutherhaus enthält neben dem großen Gemeindesaal im ersten Stock auch Gemeinderäume, einen Kindergarten, eine Pfarrwohnung und eine weitere Mietwohnung.

Die Kriegsjahre hatte das Haus zunächst gut überstanden, bis am Vormittag des 18. März 1945 eine Bombe den gesamten Mittelteil durchschlug und den Kirchsaal zerstörte. Die Gemeinde, die sich zu einem Konfirmationsgottesdienst versammelt hatte, konnte gerade noch rechtzeitig das Haus verlassen. Es gab keine Verletzten. Nach dem Krieg ging in den noch benutzbaren Räumen das Gemeindeleben weiter, bis im Jahr 1951 der neu ausgebaute Kirchsaal eingeweiht werden konnte.

Im Jahr 1955 teilte sich die Pankower Gemeinde und das Lutherhaus wurde selbständige Kirchgemeinde. Das Jahr 1961 führte zu einem schmerzlichen Einschnitt. Der Bau der Berliner Mauer direkt vor der Tür machte einen Teil der Gemeinde zum Sperrgebiet und trennte darüber hinaus ein Drittel des Gemeindegebiets ab. Die ganzen Jahre der Spaltung hat die Gemeinde mit der neu entstandenen Gemeinde Martin-Luther-Kirchengemeinde Pankow West guten Kontakt gehalten. Am ersten Sonntag nach der Maueröffnung – am 19. November 1989 – wurde ein gemeinsamer Festgottesdienst in der Behelfskirche im Wedding gehalten.