Die Lutherorgel wird 50 Jahre alt. Herzlichen Glückwunsch!
Nicht auf der Empore, sondern auf einem frei im Raum verschiebbaren Podest steht die Orgel des Lutherhauses. Gerade vor Weihnachten kommt es so schon mal vor, dass der Kantor oder die Kantorin ihre Orgel vor dem Gottesdienst im Raum suchen muss, wenn die Pfarrperson sie zuvor noch eben umgesetzt hat.
Am 23. März 1971 beschloss der Gemeindekirchenrat die Anschaffung einer neuen Orgel. Die erheblichen Bedenken des Konsistoriums konnten durch ein unerwartet hohes und nicht nachlassendes Spendenaufkommen aus der Gemeinde ausgeräumt werden. Die kleine Orgel wurde bestellt, und aus den angekündigten vier bis fünf Jahren Wartezeit wurden zwei Jahre. Gebaut hat sie die Firma Sauer in Frankfurt (Oder) als Opus 1991. Die Aufstellung erfolgte 1973.
Da war ihre Vorgängerin aus der Erstausstattung des Lutherhauses wohl bereits abgebaut und von der Empore verschwunden, mit ihr das Chorgestühl. Damit fanden sich nun alle liturgisch Mitwirkenden auf dem Parkett wieder, was ihr Zusammenwirken seither erleichtert.
Eine kleine Besonderheit weist der Registerzug der Terzflöte auf: Man kann dieses Register in zwei Stufen ziehen, zuerst für den Diskantbereich ab b und anschließend dazu für den Bassbereich bis zum a. Man nennt das eine geteilte Lade, sie ermöglicht es, auch auf nur einem Manual eine unterschiedliche Registrierung für Melodie und Begleitung darstellen zu können.
Zu ihrem Geburtstag wurde die Orgel von der Mitteldeutschen Orgelbau A. Voigt GmbH aus Bad Liebenwerda gereinigt und instandgesetzt.
Tim Oder mit Informationen von Marianne Grandé
Sauer-Orgel (1973) im Lutherhaus Berlin-Pankow
Hauptwerk C-f³
Holzgedackt 8′
Prinzipal 4′
Rohrflöte 4′
Waldflöte 2′
Quinte 1 1/3′
Terzflöte geteilt 4/5′
Scharff 3-4fach
Pedal C—d1
Gedackt Pommer 16′
Pedalkoppel mechanisch
Teilung Terzflöte Bass/Diskant bei a/b